Der Haupt- und wichtigste Punkt bei dieser Sitzung war die Billigung der Entwurfsplanung zum Ausbau des Zehentstadl durch den Gemeinderat, denn erst durch deren Billigung – so die Aussage der Gemeinde – können Anträge auf Förderungen und die Verhandlung mit den zukünftigen Mietern vorgenommen werden.

Anzumerken ist, dass dieser Termin – der doch sehr entscheidenden Sitzung – äußerst unglücklich gewählt wurde und ausgerechnet in der Ferienzeit stattfand. Einige Räte – unter anderem 3 aus unserer Fraktion – waren im wohlverdienten Jahresurlaub.

Es wurde in dieser Sitzung die Entwurfsplanung des gesamten Zehentstadl mit den einzelnen Bauabschnitten wie der Westteil, Mittelteil und Ostteil sowie auch die Außenanlagenplanung durch das Architekturbüro vorgestellt.

Der Westteil – in den das Pfarrheim und die Bücherei einziehen wird – wurde sogar in einer 3-D-Animation vorgestellt, damit man sich ein besseres Bild des zukünftigen Innenlebens machen konnte.  Nach nur ein paar Detailfragen und vor allem weil die Verhandlungen mit der Kirche schon sehr weit fortgeschritten sind und man das Ganze Projekt nicht noch weiter zu verzögern wollte, waren sich die Gemeinderäte überraschenderweise alle einig und der Westteil wurde mit 16:0 Stimmen – also ohne Gegenstimme – genehmigt.

Der Mittelteil – der zwar isoliert und nutzbar ausgebaut wird, aber hier noch keine definitive Nutzung vorgesehen ist und auch der günstigste Teil des Projektes ist – wurde von den Gemeinderäten mit 14:2 Stimmen genehmigt.

Schwieriger wurde es dann mit dem Ostteil, der aus Sicht der Gemeinde ein zukünftiges Kino mit einem kleinen Kaffee beinhalten sollte.  Nachdem der Begriff „KINO“ immer wieder zu kontroversen Diskussionen während des Wahlkampfes und auch im Gemeinderat geführt hat, wurde der Teil jetzt in Multifunktionsraum mit Kleinkunstbühne und Vorführraum umbenannt!  Andreas Sax: „Also nach unserer Meinung gleiches Projekt nur unter einem anderen Namen“.

Grundsätzlich ist die Idee eines Kinos eine echte Bereicherung für Haag, aber unsere CSU-Fraktion stellte die Frage, ob ein solches das Projekt in dieser Größe und Einzugsgebiet in Zukunft wirtschaftlich führen könnte.

Bezüglich des Raumes bzw. des Ostteiles, hätten wir als CSU uns eine andere bauliche Lösung (also nicht zwingend die Nutzung) gewünscht. Zumindest hätten wir uns gerne alternative Ausbauideen gewünscht, denn dieser Raum bietet mit Abstand die schönste Fensterfront und ein ganz besonderes Ambiente.

Mit der jetzigen Planung werden zum größten Teil die Fenster verdeckt und abgehängt, damit der Raum verdunkelt werden kann.  Unsere Bitte als CSU-Fraktion die Innenplanung des Kinoraumes aufgrund der geplanten Leichtbauweise auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, wurde abgewiesen und man bestand auf die vorgeschlagene Ausführung mit Technikraum, steil aufsteigende Bestuhlung für 30-50 Personen und einer kleinen Bühne.

Wir – die CSU-Fraktion – führten hier eine sehr intensive Diskussion und die Gegenseite hat mit sehr polemischen und hochtrabenden Worten – aber wenig sachbezogen – die jetzige Planung verteidigt. In der Abstimmung zum Ostteil wurden unsere Einwände – nicht zuletzt wegen den fehlenden CSU-Fraktionsmitgliedern – mit 10:6 Stimmen abgelehnt.

Das das ganze Projekt Zehentstadl wird voraussichtlich ca. 9,2 Mio Euro kosten und nach Rückfrage durch Bernd Schneider an die Gemeindeverwaltung werden Förderungen in Höhe von ca. 50% erwartet.

Somit kostet die Gemeinde Haag dieses Projekt stolze 4,5 Mio Euro – wenn es bei dieser kalkulierten Summe bleibt!  Auf Rückfrage von Thomas Eberharter ob wir uns das leisten können, wurde uns versichert dass dies kein Problem sei, zumal die Kosten bereits im Haushalt vorgesehen sind.

Somit wurde nun der gesamte Vorentwurf und die Kostenplanung des Zehentstadl vom Gemeinderat gebilligt.

Der Zehentstadl – wie lange wird hier schon diskutiert und geplant – und jetzt ist es endlich so weit, der Zehentstadl geht in die nächste Planungsphase.

Zum Abschluss möchten wir anmerken, wir sind sehr froh, dass nun endlich das Projekt Zehentstadl vorangeht – auch wenn von unserer Seite nicht alles unseren Vorstellungen entspricht – aber irgendwann muss man auch den zweiten Schritt gehen.

Wir alle haben es uns nicht einfach gemacht und jede Seite hat versucht seine Vorstellung mit einzubringen, aber alle hatten dasselbe Ziel: einen großartigen Mittelpunkt im Ortskern zu schaffen der für Alt und Jung ein Magnet ist.

Ob es funktioniert, wird sich herausstellen aber der Anfang ist gemacht.